Frau Dr. Gisela Delventhal ist am 05.02.2019 friedlich verstorben.

Früh erkannt, ist Hautkrebs fast immer heilbar!

Beispiel eines Pigmentfleckes / MuttermalEs gibt verschiedene Arten von Hautkrebs. Die am häufigsten vorkommenden sind Basaliome und Spinaliome. Sie sehen meistens unauffällig aus, machen keine Beschwerden und wachsen langsam. Sie haben aber als Kennzeichen von Bösartigkeit die Fähigkeit, in andere Gewebe einzuwachsen und diese dabei zu zerstören. Deshalb sollten sie möglichst früh operativ entfernt und feingeweblich untersucht werden.

Bei dem sog. weißen Hautkrebs, den aktinischen oder solaren Keratosen, handelt es sich um Verhornungsstörungen der Haut, die noch harmlos sind, aber als Krebsvorstufe gelten, weil sie in ca. 10% der Fälle in einen Hautkrebs übergehen.

Keratose bedeutet soviel wie „Verhornungsstörung“. Die Worte solar (durch Sonne) und aktinisch (durch Strahlung) weisen auf die Ursache hin. Es handelt sich also um Verhornungsstörungen der Haut, die durch Sonne oder Strahlung verursacht werden. Deshalb treten diese Verhornungsstörungen nur an Körperstellen auf, die häufig der Sonne ausgesetzt sind.

Wenn Sie bleibende Rauheiten in diesen Bereichen Ihrer Haut feststellen, die durch Eincremen nicht verschwinden, stellen Sie sich unbedingt bei einem Hautarzt vor. Die Behandlung kann operativ, mit Kältechirurgie, Fräse, Cremes, den sog. Chemo-therapeutica oder Immunmodulatoren sowie mit dem Laser erfolgen. Dabei kann es, je nach Methode, zu Narbenbildungen oder bleibender Hell- oder Dunkelverfärbung der Haut kommen. Bei der Photodynamischen Therapie ist dieses Risiko sehr viel geringer.

Diese Hautkrebsarten bilden fast nie Tochtergeschwülste.

Regelmäßige Kontrolluntersuchungen sind trotzdem empfehlenswert, zumal manche Menschen zu Neu- oder Mehrfachbildungen neigen.

Melanomforsorge mit Hilfe der Computer-Dermatoskopie

Jede Hautveränderung, die nicht eindeutig als Warze, Blutschwamm, Insektenstich oder andere bekannte, harmlose Hauterscheinung erkennbar ist, sollte einem Hautarzt gezeigt werden.

Der schwarze Hautkrebs, das Melanom, ist bis auf einige Raritäten, der einzige wirklich gefährliche Hautkrebs. Er kann sehr früh Tochtergeschwülste (Metastasen) bilden und sich in den Lymphknoten ausbreiten.

Deshalb ist eine Früherkennung außerordentlich wichtig.

Veränderungen an Muttermalen, gleich welcher Art, z.B. Wachstum, Farbveränderungen, Auftreten von Juckreiz oder sogar Blutungen, sollten unabhängig von den regelmäßigen Kontrollunteruchungen sofort einem Hautarzt gezeigt werden.

Beim Hautkrebsscreening wird der ganze Körper, einschließlich sichtbarer Schleimhäute und des behaarten Kopfbereiches, hinter den Ohren und zwischen den Fingern und Zehen nach auffälligen Veränderungen abgesucht und verdächtige Muttermale mit dem Dermatoskop genauer betrachtet. Einige Krankenkassen übernehmen diese Untersuchung bereits unter 35 Jahren. 

Das Dermatoskop vergrößert um das 10- bis 30-fache und lässt detailierte Strukturen erkennen. Verdächtige Muttermale werden video-dermatoskopisch fotodokumentiert und im Computer gespeichert. In Zweifelsfällen können diese Bilder per E-Mail datengeschützt an andere Spezialisten geschickt werden, um eine zusätzliche Meinung einzuholen.

Bei Kontrolluntersuchungen stellt sich die Kamera automatisch auf die gleiche Vergrößerung ein, mit der das Muttermal bei der Erstuntersuchung aufgenommen wurde. Im Bildvergleich werden die Aufnahmen nebeneinander auf dem Bildschirm platziert, und jede Veränderung zum Vorbefund kann exakt erkannt werden.

Der Mole-Analyser unterstützt die Diagnostik.

Außerdem ist das Gerät mit einem sog. Bodyscan ausgestattet, der zum Einsatz kommt, wenn ein Patient eine Vielzahl von Muttermalen hat, um diese zu dokumentieren. Bei Kontrollaufnahmen werden neu entstandene Muttermale sofort angezeigt, die dann besonders sorgfältig untersucht werden.

Die Methode ist völlig schmerzfrei und ohne jegliche Strahlenbelastung.

Hellhäutige Personen haben ein erhöhtes Risiko, einen Hautkrebs zu bekommen. Die Häufigkeit, besonders des schwarzen Hautkrebses, steigt mit jedem Sonnenbrand. Deshalb sind Lichtschutzmaßnahmen zur Vorbeugung besonders wichtig.

Dazu gehören:

  • Sonne meiden, besonders in der Mittagszeit
  • Lichtschutzmittel ca. 30 Minuten vor Sonnenexposition auftragen (auch auf Nase, Ohren, Nacken, Kinn und Haaransatz)
  • ggf. lichtdichte Kleidung tragen (gekennzeichnet durch eine kleine Sonne oder Gütesiegel UPF)
  • Kopfbedeckung und eine UV-taugliche Sonnenbrille tragen.

Zusammenfassend bedeutet das:

  • Meiden-Kleiden-Cremen
  • Einmal im Jahr zur Hautkrebsvorsorge!