Frau Dr. Gisela Delventhal ist am 05.02.2019 friedlich verstorben.

Akne03_thumbEinige Fälle von schwerer Akne scheinen sich einfach nicht zu bessern. Wenn kein Mittel hilft, auch eine Fachkosmetikerin nicht weiterhelfen kann und der Leidensdruck sehr groß ist, hilft oft eine Isotretinoin-Therapie. 

 

Was bewirkt es?

  • die Talgproduktion wird vermindert (Sebumsupression)
  • wirkt enthornend und reduziert damit die Bildung von Mitessern (komedolytische Wirkung)
  • wirkt entzündungshemmend (antiinflammatorisch)
  • Reduktion der Keimbesiedlung

Indikationen für eine Therapie mit Isotretinoin:

  • Schwere Formen der Akne, vor allem bei familiärer Belastung, psychischer Beeinträchtigung, wenn alle anderen  Therapieformen erfolglos ausgeschöpft wurden.
  • Rosacea
  • Rhinophym
  • periorale Dermatose
  • Hidradenitis suppurativa
  • Follikulitiden
  • follikuläre Keratosen
  • M. Darier
  • Ichthyosis,
  • Keratosis palmo-plantaris
  • Psoriasis
  • Pityriasis rubra pilaris
  • Steatocystomatosis multiplex

Dauer:

Dauer der Therapie bei Akne 1/4 - 1/2 Jahr, beiden den anderen Indikation je nach individueller Einstellung.

Nebenwirkungen:

  • Vorübergehende Verschlechterung der Akne
  • Austrocknung der Haut und leider auch der Schleimhäute (schuppende, rissige Lippen treten fast immer auf, also ständig gut fetten).
  • Kontaktlinsenträger müssen ev. künstliche  Augentropfen benutzen oder vorübergehend auf eine Brille wechseln
  • erhöhte Sonnenbrandgefahr
  • selten Depressionen

Was ist zu vermeiden?

Sonnenbäder, übermäßiger Alkoholgenuß, keine gleichzeitige Behandlung mit Vit. A, keine Blutspenden bis 1 Monat nach Beendigung der Therapie.
Sichere Schwangerschaftsverhütung (Konzeption), da es ansonsten zwangsläufig zu Missbildungen kommt.
Die Minipille nicht geeignet (kein sicherer Empfängnisschutz!) und durch Wechselwirkungen wird die Wirkung des Isotretinoin beeinträchtigt.

Wechselwirkungen:

  • Medikamente mit ebenfalls hoher  Plasmaeiweißbindung erst mit einigen Stunden Abstand nehmen, wie z. B. Carbamide, Marcumar, Phenybutazon, Barbiturate, ASS, Indometacin, Dexamethason, Cotrim, Zentropil, Ketoconazol.
  • Intracranielle Druckerhöhung sind beschrieben nach gleichzeitiger Einnahme von Tetracyclin, Doxycyclin,Minocyclin.
  • In Einzelfällen kann es zu einer erhöhten Lichtempfindlichkeit (Photosensibilisierung) kommen, allgemein sollte man wegen der austrocknenden Wirkung von Isotretinoin sich nicht lange der Sonne aussetzen und Lichtschutzmittel benutzen

Laborkontrollen:

  • Blutfette
  • Leberwerte
  • Bei Frauen im gebährfähigen Alter:
    monatlicher Schwangerschaftstest!

.


Themenverwandte Links: