Frau Dr. Gisela Delventhal ist am 05.02.2019 friedlich verstorben.

Hypertrychose_Gesicht_ThumbUnter Hypertrichose versteht man eine unnormal verstärkte Körperbehaarung.
Diese wird vor allem im Gesicht, an den Beinen und in der Bikinizone als störend empfunden.
Bevor man plant, die lästigen Haare  zu entfernen bzw. entfernen zu lassen, sollte eine Besprechung mit  einem Arzt stattfinden, um behandlungsbedürftige Ursachen, wie z.B. hormonelle Störungen, auszuschließen.



Es gibt verschiedene Methoden, unerwünschten Haarwuchs kurz- bzw. langfristig zu entfernen,
eine wirklich dauerhafte Entfernung ist jedoch kaum möglich.
Zudem reagiert jeder Patient, sogar jeder Körperbereich, anders, so dass die Ergebnisse sehr unterschiedlich ausfallen.
Grundsätzlich wird unterschieden zwischen Depilation („vorübergehende Entfernung“) und Epilation, („dauerhafte Haarentfernung“, oder auch „permanente Haarentfernung“). Zur Depilation gehören z. B. mechanische Prozeduren wie Rasieren, Zupfen und Wachsen und chemische Prozeduren wie der Einsatz von Cremes. Zu den Epilationen werden u.a. die  Nadel- und Laserepilation und die Entfernung mit Blitzlichtlampen gezählt.

Eine einfache und schmerzlose Methode ist das Rasieren, bei dem die Haare oberhalb der Dermis entfernt werden. Durch tägliche Wiederholung wird ein glattes Ergebnis garantiert.

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Im Gesicht können die Haare mit der Pinzette gezupft werden. Danach dauert es beim einzelnen Haar  etwas länger, bis es wieder nachgewachsen ist.
Für die Beine gibt es inzwischen elektrische Geräte, sog. Epilierer, die mittels zwei sich drehender Spiralen die Haare ausreißen. Diese Prozedur gilt als schmerzhaft, und auch hier wächst das Haar nach etwa vier Wochen wieder nach.

Das Wachsen der Haare, bei dem erwärmtes Wachs aufgetragen und dann mittels eines Leinen- oder Cellophanstreifens ruckartig abgerissen wird, ist ebenfalls nicht schmerzfrei. Eine zweite Person sollte die Prozedur durchführen, da die Haare sonst leicht oberhalb des Follikels abreißen.

Bei der chemischen  Depilation wird  z. B. eine Creme aufgetragen, die keratinauflösend wirkt. Nach einer gewissen Einwirkzeit kann mit einem Spatel die Haarmasse abgeschabt werden. Diese Cremes riechen meist unangenehm, und es treten nicht selten Hautirritationen auf.

Die Nadelepilation eignet sich besonders für stärkere Haare im Gesicht, die viel vom Farbstoff Melanin enthalten, also besonders dunkel sind. Hierbei wird eine feine Sonde in den Haarfollikel eingeführt und elektrische Energie in die Wurzel geleitet. Lässt sich das Haar widerstandslos mit der Pinzette herausziehen, ist das ein Zeichen dafür, dass die Haarwurzel erfolgreich zerstört wurde. Diese Methode sollte nur von einer erfahrenen Fachkraft durchgeführt werden, da es sonst zu Narbenbildungen kommen kann.

Durch efflornithinhaltige Cremes kann das Haarwachstum in Gesichts- und Halsbereich verlangsamt werden, so dass haarentfernende Maßnahmen seltener durchgeführt werden müssen.

Von einer langfristigen Haarentfernung kann man bei der Laserbehandlung sprechen. Erfahrungsgemäß können ebenfalls nur dunkel pigmentierte Haare wirksam behandelt werden.
Hier wird das Prinzip der Licht-Absorption genutzt. Das menschliche Gewebe absorbiert Licht eines bestimmten Wellenlängenbereiches. Je nach Gewebeart variiert die Intensität der Absorption. Wird nun gezielt Licht auf eine Hautpartie gelenkt, kann das Gewebe gezielt erhitzt bzw. überhitzt werden. Das dunkle Haar leitet das Licht in die Wurzel, erhitzt diese kurz und zerstört sie.
Es besteht auch die Möglichkeit, helle Haare bis in die Wurzeln dunkel zu färben, um sie mit dem Laser behandelbar zu machen.

Zusammenfassend kann gesagt werden, dass die Wahl der Haarentfernung von der Haar-Eignung, dem gewünschten Ergebnis und natürlich dem persönlichem Geschmack abhängt.

Vielen Dank an die Almirall Hermal GmbH, welche uns die Bilder zur Verfügung gestellt hat.
Copyright der Bilder: Almirall Hermal GmbH