Frau Dr. Gisela Delventhal ist am 05.02.2019 friedlich verstorben.

Gürtelrose (Zoster): Hüfte und Bauchregion Verursacht wird die Gürtelrose durch den Windpockenvirus. Bei erneutem  Kontakt im Laufe des Lebens kann es dann nach 7-14 Tagen zum Ausbruch einer Gürtelrose kommen, bei älteren Menschen häufiger als bei jüngeren. Das kann ebenso in besonderen Belastungssituationen passieren wie z.B. Stress, schwere Grunderkrankungen  oder allgemeine Abwehrschwäche,  wenn im Körper noch verborgene (latente) Windpockenviren vorhanden sind.

Die Gürtelrose selbst ist nicht übertragbar, kann aber Windpocken auslösen bei Personen, die noch keine gehabt haben.

Die Viren befallen meistens nur ein Ganglion (Nervenschaltstelle), selten mehrere, und im Bereich des dazugehörigen Nerven treten dann die Hauterscheinungen in diesem Segment, also halbseitig, auf.

Die weit verbreitete Ansicht, dass es lebensgefährlich ist, wenn die Gürtelrose sich schließt, entbehrt jeder Grundlage.

Gürtelrose (Zoster):DetailaufnahmeEs bilden sich an Herpes erinnernde gruppierte Bläschen im Verlaufe des befallenen Nervensegmentes. Bei ausgeprägter  Abwehrschwäche können auch vereinzelte Bläschen generalisiert auftreten. Häufig gehen auch allgemeine Abgeschlagenheit, Krankheitsgefühl  und neuralgische Schmerzen voraus, die oft  fehlgedeutet werden, weil die Diagnose vor dem Auftreten der Hauterscheinungen nicht sicher gestellt werden kann.

Grundsätzlich kann die Gürtelrose vom Kopf bis zu den Zehen in jedem Nervensegment auftreten. Auf die Tatsache, dass sie häufig im Taillenbereich vorkommt, ist wohl der Name Gürtelrose zurückzuführen.

Gürtelrose (Zoster):im GesichtDie Bläschen beginnen nach 3-5 Tagen einzutrocknen, bilden dann Krusten, die sich nach 2-3 Wochen abstoßen. In besonders schwer verlaufenden Fällen können Narben zurückbleiben.
Die Hauterscheinungen sind nie ein echtes Problem. Die Gürtelrose kann völlig schmerzfrei verlaufen. Gefürchtet sind aber die dabei möglichen Neuralgien mit ziehenden Schmerzen in dem betroffenen Bereich. Eine allgemeine Ueberemfindlichkeit auf Berührung verschwindet meistens schnell, aber die neuralgischen Schmerzen können jahrelang anhalten. Deshalb ist eine so früh als möglich einsetzende Behandlung äußerst wichtig.

Wenn der Gesichtsnerv betroffen ist, kann es zu einer Beteiligung des Auges oder des Ohres kommen. In diesen Fällen sollten die zuständigen Fachärzte konsultiert werden.
Die Behandlung der Bläschen erfolgt mit austrocknenden Maßnahmen (z.B. Schüttelmixturen).

So früh als möglich sollte ein Virustaticum (Mittel, welches das Viruswachstum hemmt) eingenommen werden und im Bedarfsfall eine Schmerzbehandlung, wenn nötig durch einen Schmerztherapeuten, erfolgen.

Neuerdings gibt es einen Impfstoff (Zostavax) auf dem Markt. Zur Zeit kann man ihn über die internationale Apotheke  aus der Schweiz oder Österreich beziehen. Für Deutschland wird die Zulassung demnächst erwartet. Die Impfung wird abwehrgeschwächten Patienten über 60 Jahre empfohlen. Die Erkrankungshäufigkeit kann dadurch um 51% , die Wahrscheinlichkeit, anschließend eine Neuralgie zu bekommen um 66% gesenkt werden. Sollte es trotz Impfung zum Auftreten einer Gürtelrose kommen, ist der Verlauf milder und Komplikationen sind sehr viel seltener.

Ganz neu ist der Impfstoff Shingrix von toten Viren, der Patienten über 50 Jahren, auch immungeschwächten empfohlen wird. Es sind zwei Spritzen in den Muskel im Abstand von 2-6 Monaten erforderlich.